Eine besondere Höhenburg

Bestimmt von der wechselvollen Geschichte war auch der Erhaltungszustand der Burg, wobei vor allem die mittelalterliche Hochburg am meisten gefährdet war. Da die Burg häufig Kriegsstürmen ausgesetzt war, hatten die Besitzer ständig mit Instandsetzungen und Restaurierungen zu tun. Die Güssinger Grafen und später die Kanizsai nutzten die Burg sowohl als Wehrburg als auch als Wohnung und vergrößerten den Wohnbereich immer wieder. Die Nádasdy veränderten das Erscheinungsbild der Burg nachhaltig. Schon Palatin Thomas Nádasdy ließ den Brunnen im Burghof graben, ebenso einen unterirdischen Kerker, auch die Küche wurde erneuert und die Wohnräume ausgestaltet. Franz III. Nádasdy ließ um 1669 die Vorburg errichten. Er selbst wohnte aber nicht mehr in der Burg, sondern hauptsächlich in Pottendorf. In der Burg Lockenhaus wohnten die herrschaftlichen Beamten und die Burgbesatzung. Die Hochburg wurde 1670 nur mehr als Fruchtmagazin und Munitionslager genutzt. Im Bergfried lagerte Schießpulver, der Rittersaal diente als Vorratskammer. Einzig die Burgkapelle, die fast so alt wie die Burg selbst sein dürfte mit Freskenresten aus dem 13. Jahrhundert, war noch bis ins 19. Jahrhundert in halbwegs gutem Zustand. Unter der Kapelle befand sich bis zur Fertigstellung der Familiengruft der Nádasdy unter der Pfarrkirche die Gruft der Familie.

Im 19. Jahrhundert verfiel die Burg zusehends. Die Ruinen der Hochburg ließ Fürst Nikolaus Esterházy, der in Lockenhaus alljährlich sein Sommerquartier bezog, in den Jahren 1902 bis 1906 instandsetzen. Zu Kriegsende 1945 wurden die Räume von den Russen, mehr jedoch von Flüchtlingen und Obdachlosen, die in der Burg Unterschlupf fanden, beschädigt.

Ein Neubeginn für die Burg wurde 1968 durch den Kauf der Anlage durch Prof. Paul Anton Keller und seiner Frau Margaret gesetzt. Mit viel Mühe und unter großem idealistischen Einsatz wurden Sanierungsmaßnahmen in der Hochburg gesetzt und in der Vorburg eine Frühstückspension eingerichtet. Mit dem unerwarteten Tod des Dichters 1976 stockte die Arbeit und wurde erst 1980 durch die Gründung der Dr. Paul Anton Keller-Stiftung Burg Lockenhaus in großem Stil wieder aufgenommen.

Seit 1980 wurde Burg Lockenhaus umfassend renoviert und z. T. neu gestaltet. Museumsräume wurden geschaffen, ein Konzertsaal eingerichtet und alle Räumlichkeiten, besonders die Burgkapelle und der gotische Rittersaal restauriert. Die Lockenhauser Konzerte, die Kammermusiktage bzw. Kremerata wurden auf die Burg geholt, ein Restaurant eingerichtet, die Fremdenzimmer umgebaut und ein Hotel entlang der Burgmauer errichtet. Durch das „Raubritteressen“ ist die Burg österreichweit ein Begriff geworden, auch Hochzeitsfeiern werden gerne in der Burg abgehalten.

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