Der tschechisch-österreichische "Weg des 20. Jahrhunderts" stellt in zwei Varianten (einer längeren und einer kürzeren) die historische Entwicklung der Region während des 20. Jahrhunderts mit all seinen dramatischen Umbrüchen dar.

Nach dem Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918 wurde aus der Landesgrenze zwischen Niederösterreich und Böhmen eine Staatsgrenze - mit dem Effekt, dass sich bisherige Nachbarorte von Neubistritz wie Reingers und Hirschenschlag plötzlich im Nachbarland befanden. Dennoch wurden die nachbarschaftlichen Kontakte nie wirklich unterbrochen, war die neue Grenze zwischen Österreich und der Tschechoslowakei doch sehr durchlässig.

Mit der Wirtschaftskrise und dem "Anschluss" Österreichs ans Dritte Reich stiegen 1938 auch die Spannungen an der Grenze. Nach dem Münchener Abkommen fielen auch die mehrheitlich deutschsprachigen Gebiete rund um Neubistritz und im Norden bis nach Neuhaus an Deutschland, Neuhaus selber blieb aber tschechisch.

Nach Kriegsende mussten die Deutschen aus der Region rund um Neubistritz 1945 auf Grundlage der sog. "Benes-Dekrete" unter teils grausamen Umständen ihre Heimat verlassen, viele fanden in Reingers erste Unterkunft. Trotz der Entstehung des "Eisernen Vorhangs" in den 50er Jahren kamen die grenzüberschreitenden Beziehungen nicht ganz zum Stillstand, waren doch Neubistritz und Reingers als einer der wenigen Gemeinden durch einen Grenzübergang verbunden.

Nach dem Fall des kommunistischen Regimes 1989 werden wieder zahlreiche österreichisch-tschechische Kontakte gepflegt.

Praktische Hinweise:
Die Texte sind reich illustriert. Ausgangspunkt ist der Hauptplatz in Neubistritz, wo auch eine Überblickstafel steht. Die erste Lehrtafel befindet sich in Reingers. Die kurze Strecke (19 km) führt über Reingers und Hirschenschlag zurück nach Neubistritz. Die lange Strecke (30 km) führt von Reingers über den Übergang Romau (Romava) - Kalkberg bis Altstadt und endet in Artholz. Einzelne Abschnitte führen über Feld- und Waldwege, deren Qualität vom Wetter abhängig sein kann. Diese Trasse führt teilweise auch auf Wegen mit Autofahr-Verbot.

Ort und Thema der einzelnen Stationen:
1. Gemeinsames Leben in der Monarchie
2. Entstehung von zwei Staaten
3. Zwischenkriegszeit, Deutsche und Tschechen im Dorf

Kurze Strecke:
4. Kleiner Grenzverkehr
5. Spannung in den 1930er Jahren
6. 1938
7. Leben im Krieg
8. Vertreibung und Aussiedlung der Deutschen
9. Wiederbesiedelung
10. Kommunistisches Regime
11. Tote Grenze
12. 1968, Prager Frühling
13. 1989, Fall des Eisernen Vorhangs

Lange Strecke:

  • Spannung in den 1930er Jahren
  • Leben im Krieg
  • Vertreibung und Aussiedlung der Deutschen
  • Wiederbesiedelung
  • 1950er Jahre
  • 1960er Jahre
  • 1970er Jahre
  • 1980er Jahre, Fall des Eisernen Vorhangs

Öffnungszeiten

Der Weg des 20. Jahrhunderts ist ein Outdoor-Themenweg, der ganzjährig begehbar ist. Allerdings existieren einzelne Wegabschnitte außerhalb des Schneeräumbereiches.

Yhteystiedot

Lisätiedot:
https://www.reingers.at